Kompostierbares Plastikgeschirr

| Gut zu wissen

Kompostierbare Plastiktüten, Kaffeekapseln und Geschirr: die Aufmerksamkeit der Medien richtet sich immer öfter auf kompostierbare Kunststoffe als Alternative zu herkömmlichem Plastik. Doch wie vorteilhaft sind diese wirklich?

Kompostierbare Alternative?

Plastik ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken – Einkaufstüten, Partybesteck und To-go-Becher gehören heute dazu. Seit jedoch das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz wächst, kiloweise Plastik in den Mägen toter Meeresbewohner gefunden wird und Mengen an Kunststoffen an den Stränden angespült wird, rückt die ökologische Alternative in den Vordergrund: Biologisch abbaubares Plastik klingt nach Natur- und Umweltfreundlichkeit.

Nach Ankündigung des Verbotes für viele Einweg-Produkte, wie beispielsweise Plastiktüten und Geschirr (Becher, Löffel etc.) setzen viele Hersteller nun auf diese „kompostierbare“ Variante. Diese biologisch abbaubaren Kunststoffe zeichnen ein Bild von grünem Plastik, das ohne schlechtes Gewissen nutzbar sein kann, da es verrottet wie altes Laub.

So viel zur Theorie..

Die kompostierbaren Plastik-Produkte verzichten weitestgehend auf herkömmliches erdölbasiertes Plastik. Die Basis dieser Produkte können Mais, Soja oder Orangenschalen sein. Theoretisch können sich dünne abbaubare Folien innerhalb ein paar Wochen zersetzen – wenn alle Bedingungen optimal sind. Übrig bleiben am Ende CO2 und Wasser.

Wie sieht die Praxis aus?

Damit Tüten nicht reißen und Becher nicht schmelzen, müssen die Bestandteile des kompostierbaren Produktes jedoch so eng miteinander verknüpft sein, dass sich auch kompostierbare Plastiktüten aus Maisstärke nicht zwangsweise vollständig zersetzen. Zumindest brauchen sie für diesen Prozess erheblich länger als es dauert, aus dem Bioabfall Energie und Kompost herzustellen.

Einfach gesagt: biologisch abbaubare „kompostierbare“ Plastik-Produkte bieten einen Mehrwert zu dem herkömmlichen hohen Plastikkonsum und sind eine Verbesserung. Jedoch können diese Produkte in den Bioabfallbehandlungs- und Kompostierungsanlagen nicht verwertet werden, da der Zersetzungsprozess (mindestens 6-8 Wochen) den der üblichen technischen Kompostierung (2-4 Wochen) deutlich überschreitet.

Unsere Empfehlung

Anstatt Einweg-Produkte zu nutzen, kompostierbar oder nicht, liegt unsere Empfehlung klar beim Mehrweg. Wiederverwendbarer Becher statt Coffee-to-go, Glasflaschen statt Plastikflaschen, Zeitungspapier statt Plastiktüte für den Bioabfall – diese und viele weitere Tipps helfen jedem einzelnen dabei, ein bisschen weniger Plastik zu konsumieren. Und wenn es dann doch die kompostierbare Plastik-Variante ist, dann diese bitte auch nicht in den Gelben Sack sondern in den Restmüll, denn dieser Kunststoff ist derzeit nicht recycelbar. Die Umwelt dankt.