Wildentsorgung von Laub- und Pflanzenabfällen

| Gut zu wissen

Was banal klingt ist jedoch kein Kavaliersdelikt.

Der Goldene Herbst ist da! Farbenfrohe Blätter, Kastanien und Eicheln säumen den Boden. Sträucher und Bäume werden geschnitten und die Laubhaufen stapeln sich nur so im Garten. Oftmals reicht im Herbst der Platz in der Biotonne oder auf dem eigenen Komposthaufen nicht mehr aus, um größere Abfallmengen wie Baum- und Strauchschnitt fachgerecht zu verwerten.

So landen immer wieder Laub- und Pflanzenabfälle im Wald oder auf Grünflächen in der Natur. Man könnte meinen, weil es sich um verrottbares Material handelt, wäre es nicht weiter schlimm. Was banal klingt ist jedoch kein Kavaliersdelikt. Diese Art der Entsorgung ist illegal und kann Sie bis zu 2.500€ Strafe kosten! 

Langfristige Folgen für das Ökosystem

Grün-, Strauchschnitt und Laub gelten rechtlich als Abfall und dürfen nicht im Wald, in der freien Natur oder auf Grünflächen entsorgt werden. Diese Art der Entsorgung ist dabei nicht nur rechtswidrig, sondern auch ökologisch ein Problem. Die Ökosysteme Wald oder Knick können mit der in ihnen entstehenden Mengen Laub gut umgehen, aber nicht mit zusätzlichen Gartenabfällen. Sie stören das fragile Ökosystem. Die zusätzlichen Mengen, die verrotten, führen zu einer Überdüngung. Sie verändern somit den Nährstoffhaushalt und schädigen den Boden. Viele Waldpflanzen ersticken dann regelrecht unter den Pflanzenabfällen. Hinzukommt das sich Gartenschädlinge ungehindert in der Natur ausbreiten können. Auch das durch die Verrottung entstehende Nitrat gelangt früher oder später in unser Grundwasser und schadet der Wasserqualität.

Laub liegen lassen und Gutes tun

Wenn Ihre Biotonne bereits voll ist, darf das Laub auch gerne im Garten liegen bleiben. Denn Laub ist ein natürlicher Winterschutz für die Flora und Fauna z.B. in Form eines Laubhaufens in einer Gartenecke. Das hat gleich mehrere Vorteile: Für Igel, Insekten und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimales Winterquartier, denn das Laub isoliert und bietet somit einen gemütlichen Unterschlupf. Auch als Winterabdeckung für Ihre Gemüsebeete ist es bestens geeignet. Vorsicht aber bei den Blättern der Buchen- und Walnussgewächse (Kastanie, Eiche, Buche, Walnuss) sie zersetzen sich nur langsam und verfügen über Gerbsäure. Das Laub von z. B: Linden, Ahorn, Eschen und Obstbäumen eignet sich hingegen bestens. Über den Winter wird dann das Laub von unzähligen Kleinstlebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt.