| Gut zu wissen

05. Juni 2025

Tag der Umwelt 2025

Schon längst hat sich die Abfallwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft entwickelt. Aufgrund schwindender Ressourcen muss das erklärte Ziel sein, Dinge möglichst lange im Stoffkreislauf zu verwenden, um möglichst wenige Abfälle zu produzieren.

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde betreiben wir mit unserer Bioabfallbehandlungsanlage ein Musterbeispiel der regionalen Kreislaufwirtschaft. Jährlich werden hier etwa 80.000 t Bioabfälle aus dem Umkreis zu rund 25.000 t hochwertigem AWR-Gütekompost verarbeitet.

Der hergestellte Kompost kommt dann wiederum in landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region, aber auch im Gartenbau sowie häuslichen Gärten im Kreis zum Einsatz. Im Kompostierungsprozess wird zudem noch CO2-neutraler Strom erzeugt, der ausreicht, um etwa 2.500 Vierpersonen-Haushalte zu versorgen. Auch die entstehende Wärme aus dem Verstromungsprozess wird größtenteils genutzt.

So landen in der Biotonne schon lange keine „Abfälle“ mehr, sondern wichtige Rohstoffe, die Ressourcen einsparen und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Was bringt die Zukunft?
Um künftig noch mehr Biogut aus der Region einer nachhaltigen Verwertung zuführen zu können, ist die AWR auf die Mithilfe aller Bürger*innen angewiesen. Wichtig ist, dass bei der Abfalltrennung zu Hause alle organischen Abfälle auch wirklich in der Braunen Tonne landen und nicht in anderen Tonnen „verlorengehen“! Der Gewinn für die Umwelt ist groß: der Materialkreislauf wird geschlossen und kostbare Rohstoffe kehren an den Anfang der Produktionskette zurück.

No go Plastik
Eine wesentliche Voraussetzung für die optimale Verarbeitung ist eine vollständige und sortenreine Sammlung des Bioguts. Das größte Ärgernis bei der Herstellung unseres AWR-Gütekomposts: Plastik und andere Fremdstoffe in der Biotonne! Daher unser Apell: Bitte verwenden Sie keine Plastiktüten für Ihre Biotonne - auch die so genannten „kompostierbaren“ Tüten sind im Kreis Rendsburg-Eckernförde verboten. Sie sind ein Störstoff, der den Kompostierungsprozess stark behindert. Greifen Sie stattdessen auf prozessfreundliche Alternativen wie z.B. Papiertüten zurück!

Eine Plastiktüte darf als „kompostierbar“ bezeichnet werden, wenn sie sich nach drei Monaten unter den Bedingungen industrieller Kompostierung, also bei relativ hohen Temperaturen, aufgelöst hat. Und hier liegt das Problem: der Verarbeitungsprozess in der unserer Bioabfallbehandlungsanlage in Borgstedt dauert, wie bei anderen modernen Verarbeitungsanlagen auch, maximal zwei Monate.

Das bedeutet, dass eine „kompostierbare“ Plastiktüte am Ende des Prozesses zumindest noch in Fetzen zu erkennen ist. Diese müssen anschließend als Fremdstoffe aussortiert und als Restabfall entsorgt werden. Das ist nicht nur aufwändig, sondern auch teuer. Aus diesem Grund ist die Nutzung dieser Tüten gemäß der aktuellen Abfallwirtschaftssatzung bzw. den AGB Abfallentsorgung des Kreises Rendsburg-Eckernförde generell untersagt.

Die Müllwerker sind angewiesen, Biotonnen, die solche Tüten oder andere Fremdstoffe enthalten, ungeleert stehen zu lassen!

Im Einzelhandel sowie einer Reihe von Verkaufsstellen der AWR und auf den AWR-Wertstoffhöfen sind nassfeste Papiertüten erhältlich. Diese sind ohne Probleme kompostierbar.